Weiterführende Informationen

Lassen Sie sich von innovativen Beispielen im Gesundheitstourismus inspirieren.

Hier präsentieren wir Ihnen spannende Themen und Trends rund um den Gesundheitstourismus. 

Zielgruppen für Gesundheit und Fitness

Die Einstellung und Vorstellung zum Thema Gesundheit und Fitness unterscheiden sich je nach Zielgruppe erheblich. Einen interessanten Überblick liefert der Artikel vom SINUS-Institut aus dem Jahr 2019. 

Konservativ-Etablierte sehen die Pflege von Gesundheit in ihrer Eigenverantwort und schätzen Sportarten wie Golf, Ski-Alpin oder Fitnessstudios mit einem hohen Servicegedanken.

Liberal-Intellektuelle streben ein Gleichgewicht von Körper, Geist und Seele an. Entschleunigung ist ihr Leitmotiv. 

Performer betrachten Gesundheit primär funktional und sind stark leistungsorientiert. Eine kontinuierliche Steigerung der eigenen Fitness ist ihnen besonders wichtig. 

Expeditive setzen oft Trends im Fitness- und Gesundheitssektor. Sport dient ihnen nicht nur der Fitnessteigerung, sondern ist auch Lifestyle-Objekt. 

Adaptiv-Pragmatische schätzen die soziale Komponente des Sportreibens und mutzen Sportaktivitäten als Treffpunkt mit Freunden oder Familie. 

Sozialökologische betrachten Sport und Wellness als Instrument zum Wohlfühlen und weniger als Lifestyle. Ihre Konsumentscheidungen sind häufig von einem starken Nachhaltigkeitsfaktor geprägt.

Hedonisten nutzen Sport und Wellness um den eigenen Körper zu optimieren. Hierzu nutzen sie gerne auch Hilfsmittel wie Proteine oder eiweißhaltige Ernährung, um schnellere Ergebnisse zu erzielen.

Bürgerliche Mitte, Traditionelle und Prekäre sind deutlich weniger sportlich. Ihre Einflussmöglichkeiten auf das Wohlbefinden werden kaum gesehen. Geschätzt werden Aktivitäten, die mit wenig Aufwand umzusetzen sind. Dabei steht weniger der Sportgedanke als die Freizeitbeschäftigung im Vordergrund.

Familie und Gesundheit

Eine noch eher selten adressierte Zielgruppe im Gesundheitstourismus sind Familien. Der Kurort Templin setzt als einziger Kurort das Ziel der familienfreundlichste Gesundheitsort Deutschlands zu werden. Einen Einblick in die Aktivitäten vor Ort erhalten Sie hier  

 

Sehnsucht nach Einfachheit

Egal ob Klimawandel, Digitalisierung oder Gesundheitswesen - nirgends gibt es einfache Lösungen. Während Technologiekonzerne mit künstlicher Intelligenz antworten, täuschen Populisten Souveränität vor, und die Werbung und Selbsthilfeindustrie lockt mit dem Versprechen des "simplify your life". Auch im Gesundheitstourismus schlägt sich die Sehnsucht nach Einfachheit nieder. Doch wie kann die Bedienung dieser Sehnsucht authentisch gelingen? Heute möchten wir Ihnen drei Beispiele vorstellen, die Sie im besten Fall in Ihrem täglichen Tun inspirieren sollen und Lust und Mut auf eine gesundheitstouristische Umsetzung machen. 

  • My Molo l Reduktion im Wohnen: Good Practice aus Brandenburg, Glamping bei Beibehaltung von Qualität https://domo-camp.org/camp-moeve . Learning: Fokussierung auf relevante Gesundheitsthemen und schlanke, aber qualitative Lösungen bieten
  • Vigilius Mountain Resort, Südtirol Reduktion im Webauftritt: Hotelkonzept Einfachheit bei Herausstellung von Qualität, Betonung von Einfachheit im Wording (einfach sein) ebenso wie im Aufbau eines reduzierten Webauftritts https://www.vigilius.it/de, kein TV, aber ausgewählte Film an bestimmten Tagen im Filmraum (Selektion schafft Optimierung). Learning: Fokussierung auf Einfachheit bereits im Webautritt erlebbar machen und Entspannung vermitteln
  • Moosmair, Südtirol I Reduktion in der Küche: Bsp. für Einfachheit im Storytelling in der Küche: https://www.moosmair.it/halbpension, Credo: Wir haben nicht immer Alles, aber stets Ehrliches. Learning: Klaren Kern herausstellen, denn weniger ist nur dann mehr, wenn ich weiß, woher es kommt. 

Komplexität zu reduzieren und Einfachheit herauszustellen, ist nicht ganz einfach. Wer verschlankt, stößt an Grenzen. Wo ist der Übergang zwischen Einfachheit und notwendige Komplexität? Wo wird die Einfachheit der Komplexität gerecht und wo nicht mehr? Wenn wir dies guten Gewissens beantworten können, sind wir auf einem guten Weg dem Gast unnötigen Ballast abzunehmen und somit die Weichen für eine stärkende Zeit zu stellen.

Resonanz und Gesundheit

Was hat es mit dieser Resonanz auf sich? Welche Schlussfolgerungen lassen sich da für den Gesundheitstourismus ableiten? Gibt es beispielhafte Projekte, in denen sich die Sehnsucht nach Resonanz manifestiert? Erst kürzlich veröffentlichte das Zukunftsinstitut die neue Tourismusstudie "Der neue Resonanztourismus".

Schlussfolgerung 1: Resonanz und Angebot

Gestalten Sie Angebote, die dem Gast die Chance bieten, sich selbst weiterzuentwickeln und ihm ein Kennenlernen der eigenen Werte eröffnen, sodass er bewusst in Kontakt mit seiner Umgebung treten kann. Anknüpfungspunkte bietet die Gestaltung von naturnahen Körper- und Naturerfahrungen wie Mikroabenteuer zum Ausloten von Grenzerfahrungen. 

Schlussfolgerung 2: Resonanz und Destination

Testen Sie Ihre B2B-Kooperationen auf Resonanzfreundlichkeit: Nicht nur im Gast wird ein Verlangen nach Verbundenheit laut, auch tragfähige Partnerschaften gelingen nur durch Verbindungen auf Augenhöhe. Ein Beipiel liefert die Ausstellung "Räume für das Willkommensein" im Bregenzerwald. Jene Räume wurden partnerschaftlich zwischen Hotelier und Handwerker entwickelt, die gemeinsam Interessierte durch die inszenierten Gasträume führen und dadurch Resonanzräume bieten. 

Schlussfolgerung 3: Resonanz und Esskultur

Beim Essen kommen wir zusammen und begegnen uns. Farmdinners mit regionalen und gesunden Produkten bringen GastronomIn, Gast und ErzeugerInnen zusammen, setzen sie an einen Tisch und bieten Raum für Resonanzerfahrungen. Longtables im Sternenpark, aufgetischt mit regionalen Produkten bieten dabei ebenso Potenzial für das Wir. 

Schlussfolgerung 4: Resonanz und Lebensraum

Gestalten Sie einen sinnlichen Ort und eröffnen Sie so einen Zugang zum Raum. Überlegen Sie, welche Resonanzerfahrungen Sie in Ihrer Destination potenzialfördernd nutzen können. Berücksichtigen Sie insbesondere klangakustische Elemente und fragen Sie sich welche Klanglandschaften maximale Erholung liefern. Schaffen Sie Orte der Gemeinschaft, die eine wichtige Säule für die im Gesundheitstourismus unterschätze soziale Gesundheit sind. 

Coworking und Gesundheit

Das kollektive Bewusstsein für psychische Gesundheit und Themen der Einsamkeit ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Auch die Pandemie hat uns gezeigt, wie verletzlich Gemeinschaften sind und Einsamkeitsproblematiken verdeutlicht. Diese Entwicklung prägt auch den wachsenden Anteil von Menschen mit ortsunabhängigen Arbeitsplätzen, die sich um Gemeinschaftsmodelle bemühen müssen.

  • Gemeinschaft als Wellnessfaktor: Immer mehr Menschen arbeiten ortsunabhängig. Immer häufiger werden größere Reisezeiträume von 6 bis 12 Monaten genutzt, um einerseits zu arbeiten und andererseits an neuen Orten einzutauchen und dabei neue Kräfte zu tanken. Gemeinschaften wie Les Terres und Zunya bieten den modernen Nomanden ein Zuhause auf Zeit und sorgen für neue Erlebnisse. Mit täglichen Programmen wie Atemarbeit, ekstatischen Tanz, Austauschkreise, Co-Working-Sessions und veganem Essen bieten diese Wellness-fokussierten Zentren "Nester der Kreativität und Regeneration". 

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