KI und Datenmanagement: Schlüsselthemen auf der ITB 2024

Trotz der großen inhaltlichen Bandbreite an Präsentationen und Talks zu diesem Thema gab es doch einige immer wiederkehrende Aussagen und Themen: 

KI-unterstützte Assistenten als Reiseberater:  

Zahlreiche Unternehmen wollen zukünftig vermehrt auf immer stärker personalisierte Beratung in Form von KI-gestützter Reiseberatung setzen. Sei es der Copilot von Microsoft, Cytric Easy von Amadeus, der „hyper personalised travel assistant“ von Google oder der „Reisekumpel“ von destination.one. Diese Assistenten sollen Reisende in allen Phasen ihrer Reise unterstützen, angefangen von der Inspiration über die Planung bis hin zur Buchung und auch während des Aufenthalts vor Ort. Auch Buchungen sollen dann zukünftig direkt im Chatfenster getätigt werden können. Patrick Andrea von hometogo prophezeite in seinem Beitrag sogar das baldige Ende der Suchmaske bei der Reisebuchung. 

Die Bedeutung von Daten – nicht nur für die Nutzung von KI – steigt 

Die Bedeutung von Daten und Datenpflege wurde von vielen Vortragenden als essenziell für die Nutzung von KI-Anwendungen hervorgehoben. Mit zunehmendem Einsatz von KI wird die Bedeutung von Daten weiter steigen. Aber auch für die Weiterentwicklung des Tourismus im Allgemeinen sind entsprechende Daten extrem wichtig.  
Der steigenden Bedeutung von Daten für ein nachhaltiges Destinationsmanagement trägt die Entwicklung sogenannter Data Spaces Rechnung. Beispielhaft ist hier die branchenübergreifende Data Intelligence Offensive (DIO) in Österreich, die ebenfalls auf der ITB vorgestellt wurde. Diese bietet u.a. mit dem branchenspezifischen Tourism Data Hub zahlreiche Anknüpfungspunkte zum Tourismus. Und mit dem Green Data Hub stellt sie Akteurinnen und Akteuren eine Datenraum zur Verfügung, in dem der Fokus auf grüne und nachhaltige Daten gelegt wird. Als ein Use Case wurde die im Aufbau befindliche Plattform „Climate Change Cockpit“ vorgestellt, die dazu beitragen soll, die Auswirkungen des Klimawandels auf den Tourismus in Österreich besser zu verstehen, indem sie relevante Daten und Modelle bereitstellt. Auf dieser Basis sollen Entscheidungsträger Maßnahmen entwickeln können, die den Tourismussektor widerstandsfähiger gegenüber den klimabedingten Veränderungen machen. Zum Vortrag zum Green Data Hub Tourismus 

Auch der regionale, branchenübergreifende Data Space für Tirol wurde auf der ITB vorgestellt: „Alles unter einem Dach: Wie Tourism Data Spaces eine Destination beflügeln können – über den regionalen, branchenübergreifenden Data Space für Tirol“ 

KI zur Steigerung von Effizienz und Produktivität:  

Zahlreiche Speaker betonten die Auswirkungen von KI auf die Produktivität von Unternehmen, nicht nur, aber auch im Tourismus. Laut Leila Summa von Play to Change werde das Gros der Arbeitnehmer nicht durch KI ersetzt werden, sondern diejenigen, die KI nutzen, werden diejenigen ersetzen, die es nicht tun. Gleichzeitig besteht ein großer Bedarf an Weiterbildung was die Anwendung von KI-Tools wie ChatGPT betrifft. Schon allein gutes Prompt-Writing kann die Produktivität und Effizienz im Unternehmen deutlich steigern. 

Weitere spannende Einsatzmöglichkeiten von KI 

Neben der Reiseberatung und der Effizienzsteigerung wurden auch andere interessante Einsatzmöglichkeiten von KI im Tourismus im Rahmen des ITB-Kongressprogramms diskutiert. Hier einige Beispiele: 

• die Generierung von Beschreibungstexten z.B. für Unterkünfte auf der Basis von Fotos oder Videos (Google: How GenAI is changing the Digital World) 
• die Zusammenfassung von Bewertungen durch KI auf der Basis der eigenen persönlichen Vorlieben 
• das automatische Erstellen von POI-Texten mit Hilfe von KI 
• perspektivisch soll KI auch die automatische Erstellung von Webseiten ermöglichen.